====== Thurstone‘s „Law of Comparative Judgment“ ====== ===== Notation ===== * $U_{ik} = V_{ik} + e_{ik}$: Nutzen für Alternative i des Konsumenten k * Möglichkeit, dass Alternative mit geringererm wahren Nutzen gewählt wird * Abhängig von Messfehler $e_{ik}$ und wahrer Nutzendifferenz $(V_{ik}-V_{jk})$ zur besseren Alternative * $e_{ik}$: Messfehler des Nutzens * Verzerrung durch Konsumenten (z.B. Beschaffungskosten Information) * Beobachtern der Kaufentscheidung (Teil des nutzen basiert auf unsichtbaren psychologischen Prozessen) * $V_{ik} = V(z_{ik}, s_k)$: Wahrer Nutzen V für Alternative i des Konsumenten k * $z_{ik}$: Beschaffenheit der Alternative * $s_k$: Konsumenteneigenschaften Nutzenmaximierendes Verhalten der Konsumenten: * Entscheidungsregel: Wähle Alternative i, wenn und nur wenn $U_{ik} > U_{jk}$ ===== Law of Comparative Judgment ===== ==== Annahmen ==== * Messfehler $e_{ik}$ ist unabhängig und normalverteilt ==== Verteilung der Präferenzurteile ==== * Präferenz für Alternative abhängig von $P(U_{ik} > U_{jk})$ * Wahrscheinlichkeit der Präferenz von i gegenüber j: * $P_{[i,j]} = \Phi{\Big(\frac{V_{ik} - V_{jk}}{\sqrt{\sigma_i^2 + \sigma_j^2}}\Big)}$ * $\Phi$: Fläche unter Standardnormalverteilungskurve links von Klammerausdruck * $\sigma_i$: Standardabweichung des Messfehlers $e_i$ === Beispiel === * Standardnormalverteilter Zufallsfehler ($\mu = 0, \sigma = 1$) * $V_{ik} = 1$, $V_{jk} = 2$ * $P_{[i,j]} = \Phi{(\frac{-1}{\sqrt{2}})} = \Phi{(-0,7071)}$ * Symmetrie der Standardnormalverteilung: $\Phi(-z) = 1 - \Phi(z)$ * $\Phi{(-0,7071)} = 1 - \Phi{(0,7071)} \approx 1 - 0,75804 \approx 0,24$ Genaue Wahl des Wertes der Verteilungsfkt. ===== Zentrale Annahmen fortgeschrittener Modelle (als Thurstone) ===== ==== Extremwertverteilung der Messfehler ==== Anstelle Normalverteilung des Messfehlers wird **Typ I-Extremwertverteilung** angenommen * Ähnlich zu Normalverteilung, leicht Rechtsschief * Standardfall: $\mu = 0, \sigma=\sqrt{\frac{\pi^2}{6}}$ Verwendung Normalverteilung => Probit-Modell ==== Unabhängigkeit der Messfehler ==== * Annahme bereits bei Thurstone * Interpretation: Falsche Wahrnehmung des wahren Nutzens der Alternativen ist durch **mangelnde Präzision** bedingt * Systematische verzerrte Wahrnehmungen unproblematisch, wenn lediglich Niveauverschiebungen * Modelle mit zusammenhängenden Messfehler sind möglich: Probit-/Simulationsmodelle ==== Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen ==== IIA: Independence from irrelevant alternatives Vergleich zwischen zwei Alternative sollte nicht von Anwesenheit einer dritten Alternative beeinflusst werden. Modellierungsvorschlag Luce: * $\frac{P_{[i,j]}(i)}{P_{[i,j]}(j)} = \frac{P_{[i,j,n]}(i)}{P_{[i,j,n]}(j)}$, ohne das gelten muss $P_{[i,j]}(i) = P_{[i,j,n]}(i)$ * Verhältnis der Kaufwahrscheinlichkeiten bleibt gleich, aber die Kaufwahrscheinlichkeit kann sich verändern, wenn es eine weitere Alternative gibt * Empriische Haltbarkeit zweifelhaft => Alternative Modelle